Karate für Kinder (6-10 Jahre)


Für Kinder in diesem Alter ist es wichtig, dass das Training auf Motivation aufbaut und sich durch einen sehr strukturierten und für die Kinder verständlichen Aufbau auszeichnet. Den Kindern wird auf spielerische Weise Selbstbewusstsein und ein Gefühl von Sicherheit vermittelt.

 

Warum ist Karate gerade in diesem Alter so wichtig?

In langen Jahren des Kindertrainings haben wir erfahren, dass fünf Kernpunkte im Mittelpunkt stehen, die in jeder Trainingseinheit angesprochen werden:

  1. Bewegungsfreude, Fitness, Gesundheit
  2. Konzentration
  3. Koordination des Körpers
  4. Motivation
  5. Selbstbewusstsein aus einer Position der Stärke

 

Bewegungsfreude, Fitness, Gesundheit

In der Natur der Kinder liegt es, sich zu bewegen. Viele zeigen diesen Drang zur Bewegung ganz offen und müssen nur in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Andere brauchen die Gruppe, das gemeinsame Spielen und Training, um aus sich herauszugehen. Alle lassen sich aber mitreißen.

Gleichzeitig werden hier Kondition, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweglichkeit verbessert und damit die motorische Basis gefördert.


Konzentration

Sehr oft stellen wir anfangs fest, dass Kinder ihre Konzentration nur schwer aufrechterhalten können. Die Ablenkungen der Umgebung und der Gruppe sind zu groß und zu interessant.

 

Spielerisch lernen die Kinder im Karate, sich auf die Techniken zu konzentrieren und diese immer und immer wieder auszuführen. Durch die ständige Wiederholung werden die Bewegungsabläufe verinnerlicht. Nach und nach richtet sich der Blick auf das eigene Können. Techniken werden zu selbstverständlichen Bewegungsmustern, zu Reaktionen, die ohne weiteres Nachdenken ablaufen.

 

Koordination des Körpers

Die Vielfalt der Techniken im Karate spricht den gesamten Körper an. Die am Anfang ganz einfachen Abläufe werden schnell etwas umfangreicher und es gilt, Hände, Füße, Hüfte, Oberkörper und Kopf in Einklang zu bekommen. Zudem werden alle Techniken gleichermaßen links und rechts, aber auch seitenverkehrt trainiert. Durch die Förderung beider Gehirnhälften, wird die Aufnahme- und Merkfähigkeit gesteigert und somit ein positiver Anreiz für Schule und Leben gesetzt.

 

Motivation

Jeder kennt das Problem mit der eigenen Motivation. Die Motivation aus sich selbst heraus zu entwickeln, fällt vielen schwer. Um vieles leichter wird es, wenn die gesamte Gruppe gemeinsam trainiert und die Motivation aus der Gruppe heraus entsteht.

 

Kinder lassen sich viel leichter motivieren zu spielen, als für einen Sport zu trainieren. Daher sind viele Trainingseinheiten auf dem spielerischen Erlernen von Techniken aufgebaut. Unsere Trainer werden teilweise am Ende der Stunde von den Kindern gefragt, wann jetzt das Training der Techniken beginnt und können dann lächelnd darauf hinweisen, dass die gesamte Stunde eigentlich nichts anderes gemacht wurde.

 

Das gesamte Training wurde neben dem üblichen Gürtelsystem (weiß, gelb, orange, grün, blau, braun, schwarz) um ein zusätzliches Belohnungssystem erweitert, so dass für die Kinder auch kleine Fortschritte deutlich werden. Der Stolz die kleine Zwischenprüfung geschafft zu haben, hilft enorm dabei, sich das nächste Mal von neuem zu konzentrieren und zu motivieren.

 

Selbstbewusstsein aus einer Position der Stärke

Sich des eigenen Körpers bewusst zu sein, seine Stärken, aber sehr wohl auch seine Grenzen zu kennen, bedeutet für jedes Kind die Festigung seines Selbstbewusstseins. Aus einem Gefühl der Stärke, ohne Selbstüberschätzung, lernen Kinder präventiv Konflikte zu vermeiden. Sie entwickeln die Stärke diesen einfach aus dem Weg zu gehen oder mit sehr deutlichen Signalen, Körperspannung und bewusstem Verhalten, dem Gegenüber Grenzen zu setzen.

 

Sequenzen der Selbstverteidigung sind immer wiederkehrende Elemente im Ablauf des Trainings. Sie werden ständig wiederholt, bis sie sich gefestigt haben und vollkommen selbstverständlich ablaufen.


Und wie geht es dann mit den Jugendlichen über 10 Jahren weiter?


Die oben beschriebenen Kernpunkte werden weiterhin beibehalten, jeder Bereich für sich aber intensiviert und  wesentlich mehr auf Effizienz, Genauigkeit und Schnelligkeit trainiert. Die Abläufe werden komplexer, das eigene Training, aber auch das Partnertraining fordernder.

 

Stets steht aber im Mittelpunkt, den Einzelnen nach seinen Stärken und Schwächen zu fördern und für ihn individuell den Weg zum Ziel aufzuzeigen.

 

Gerade für Jugendliche ist es aber auch sehr wichtig, sich mit Werten auseinanderzusetzen. Es gilt dem Anderen gegenüber Respekt zu zeigen, sich diszipliniert zu verhalten und mit Aufmerksamkeit und Höflichkeit in jedem Training an seinen eigenen Techniken zu feilen. Für das Karate und den Trainingsort (Dojo) gibt es Regeln, die für alle gelten. Sie sind bei uns auch auf der Info-Seite zum download verfügbar.